7 Fragen zum Weltfondstag

Der Weltfondstag findet immer am 19. April, dem Geburtstag des Vaters des Fondsgedankens, Abraham von Ketwich, statt. Der Niederländer erkannte, dass man mit Hilfe eines Fonds das Risiko breiter streuen und gleichzeitig die Kosten für die Anteilhaber:innen senken kann. Somit wurde der Grundstein für die heutigen Investmentfonds gelegt. [1]

Karin Bihun informiert über die Bedeutung des Weltfondstages und ihrem Blick über das Thema Fonds, Veranlagung und Vorsorge. Karin ist Veranlagungsspezialistin im Private Banking der Sparkasse Schwaz und gibt hier eine gute Gelegenheit, auch als „Newcomer“ in der Welt der Investments hilfreiche Informationen zu sammeln.

7 nützliche Tipps zum Weltfondstag

1. Was ist der Weltfondstag und welchen Zweck verfolgt er?

Der Zweck des Weltfondstages ist, Menschen die Möglichkeiten zu bieten, sich über das Thema Veranlagen in Fonds zu informieren. Im Hinblick auf die finanzielle Gesundheit der Menschen ist es unsere Aufgabe als Bank, sie auf das Thema Veranlagung und Vorsorge anzusprechen. Vor allem hinsichtlich einer privaten Altersvorsorge werden Veranlagungen für junge Menschen immer wichtiger, da die staatliche Pension vermutlich in Zukunft nicht mehr ausreichen wird. Besonders für Frauen und der damit noch sehr häufig verbundenen Teilzeitquote, steht das Thema der privaten Vorsorge ganz stark im Fokus. Der Weltfondstag ist eine gute Gelegenheit, um über Themen wie dieses ins Gespräch zu kommen.

[1] https://blog.de.erste-am.com/weltfondstag-2023/

2. Wie beginnt man am besten mit dem Fondsinvestieren?

Wenn man noch keine Erfahrungen mit Wertpapieren hat, ist es empfehlenswert, sich bei seinem:r Bankberater:in über die verschiedenen Möglichkeiten zu informieren. Natürlich kann man vieles auch im Internet recherchieren, mit Expert:innen darüber zu reden, ist aber zielführender, um das für sich passende Produkt zu finden.

Ein Fehlglaube ist häufig, dass für ein Investment in Fonds große Geldsummen benötigt werden. Ein Investmentplan schafft die Möglichkeit, schon mit kleineren Beträgen sein Vermögen aufzubauen und in das Thema hineinzuwachsen. Durch die schrittweise Veranlagung kann man vom Cost-Avarage Effekt profitieren, der daraus resultiert, dass Anteile je nach Marktsituation zu höheren bzw. zu niedrigeren Preisen gekauft werden und somit im Durchschnitt einen günstigeren Einstiegspreis als bei einem Einmalinvestment erzielen.

Ein weiterer Irrglaube ist, dass eine Veranlagung in Wertpapiere im Allgemeinen nur für sehr risikofreudige und erfahrene Anleger:innen Sinn macht. Es gibt auch viele Lösungen für Einsteiger:innen und risikoscheue Anleger:innen. Zusätzlich erfolgt durch Fonds eine Streuung des Risikos, da die Beträge nicht in einzelne Wertpapiere selbst investiert werden, sondern einen Anteil am Fonds besitzen, welcher je nach Ausrichtung konservativer oder risikofreudiger ist.

Grundsätzlich sollte man beim Investieren in Fonds beachten, dass man ein Basisinvestment hat, wie z.B. einen globalen breit gestreuten Aktienfonds und sich danach – je nach Präferenzen – mit sogenannten Satelliten noch Themen wie z.B. Gesundheit, Umwelt, Technologie usw. in das Portfolio hinzunimmt.

Wichtig ist immer, dass man sich mit seinem Investment wohlfühlt.

3. Was sind die Vorteile von Fondssparen gegenüber traditionellen Sparmethoden?

Inflation und ausgewählte Veranlagungsmöglichkeiten

Die Grafik zeigt einen Überblick der Wertentwicklung der letzten 10 Jahre (31.12.2013 bis 31.12.2023) für den globalen Aktienmarkt, Euro-Staatsanleihen, Gold, dem österreichischen Sparbuch (ohne Bindung) sowie der Inflation in Österreich.

Die Wertentwicklung der Vergangenheit lässt nicht au die zukünftige Entwicklung schließen. Bitte beachten Sie, dass eine Veranlagung in Wertpapieren neben den genannten Chancen auch Risiken birgt. *Die Indices sind ohne Kosten dargestellt und nicht direkt investierbar. Aus diesem Grund kann der Ertrag bei entsprechenden Fondsprodukten geringer ausfallen.

Das ist eine Marketing-Anzeige.
Quelle: Refinitiv Datastream, Daten 31.12.2013 – 31.12.2023.

Die beliebteste Sparmethode der Österreicher:innen ist das Sparbuch, da es als sichere Anlageform gesehen wird. Viele bedenken aber nicht, dass die meist höher ist, als die Zinsen und somit das Vermögen von der Inflation sukzessive „aufgefressen“ wird. Aktuell bekommt man zwar wieder mehr Zinsen am Sparbuch, darf aber trotzdem die Inflation nicht aus den Augen verlieren, da diese – verglichen mit den Vorjahren – noch immer auf einem höheren Niveau liegt. Aus diesem Grund sollte am Sparbuch nur die kurzfristige Liquidität geparkt werden, die in den nächsten 3 Jahren gebraucht wird und der Rest für den Werterhalt veranlagt werden. Wenn keine größeren Investitionen anstehen, ist zu empfehlen, 3 Monatsgehälter am Sparbuch zu halten und den Rest in mittel- bis langfristige Veranlagungsformen zu investieren.

Das Fondssparen oder Fonds im Generellen bieten ein breites Spektrum an Veranlagungsmöglichkeiten, um Vermögen aufzubauen und für die Zukunft vorzusorgen.
Im Gegensatz zum Sparbuch bieten Fonds, abhängig von der darin beinhalteten Anlageklasse(n), höhere Ertragschancen. Zu beachten ist, dass Fonds je nach Anlageklasse Wertschwankungen unterliegen und es somit auch zu Kapitalverlusten kommen kann. Aus diesem Grund ist es auch sinnvoll, ein Investment in Fonds als langfristig anzusehen, damit solche Schwankungen sich auch wieder erholen können und man am Ende einen Ertrag erzielt.

Je früher man mit einer Veranlagung beginnt, umso mehr profitiert man vom Zinseszinseffekt – wenn die bereits erhaltenen Zinsen wieder veranlagt werden und man darauf wieder Zinsen bekommt.

Die Veranlagung in Wertpapiere sollte immer als langfristig angesehen werden. Der Sinn dahinter ist, dass man seiner Veranlagung Zeit zum „Arbeiten“ geben soll.

4. Wie wählt man den passenden Fonds aus? Sollte man in ETFs oder Fonds investieren?

Die Auswahl des passenden Fonds ist abhängig von Ertrags- und Risikovorstellungen einer Person. Zu beachten ist auch, ob Themen wie z.B. Nachhaltigkeit eine Rolle spielen. Wichtig ist auf jeden Fall, dass die Anleger:innen sich mit dem gewählten Produkt wohlfühlen.

Der große Unterschied zwischen Fonds und ETFs (=Exchange Traded Funds) liegt im Management. Während bei Investmentfonds ein:e Fondsmanager:in die Entscheidung über die Ausrichtung des Portfolios trifft (=aktiv gemanagt), bildet ein ETF „nur“ einen Index wie z.B. den S&P500 (beinhaltet 500 größte Unternehmen der USA) nach (passiv gemanagt). Dadurch, dass bei ETFs die Titel und die Gewichtung vorgegeben sind, sind diese kostengünstiger als Investmentfonds. ETFs werden auch, wie der Name bereits sagt, an der Börse gehandelt (exchange traded), während bei Fonds meistens nur einmal am Tag ein Kurs ermittelt wird bzw. diese außerbörslich (über Fondsgesellschaft) gekauft werden.

Abhängig von der Veranlagungssumme ist es durchaus sinnvoll, beide Varianten in eine Veranlagung miteinzubeziehen.

5. Diversifikation und langfristiges Investieren. Was ist das und warum ist das wichtig?

Diversifikation hat eine große Bedeutung beim Thema Veranlagen. Das bedeutet, je breiter gestreut eine Veranlagung ist, umso besser ist das Risiko verteilt. Aus diesem Grund ist es wichtig, nicht alles auf eine Karte zu setzen und in verschiedene Anlageklassen zu investieren.
Bei Fonds ist eine gewisse Streuung der Vermögenswerte allein schon durch deren Aufbau gegeben. Ein Fonds investiert im Rahmen seiner Bestimmungen in verschiedene Unternehmen, Assetklassen, Länder, Branchen und Währungen.

Die Veranlagung in Wertpapiere sollte immer als langfristig angesehen werden. Langfristig bedeutet, dass man das Geld die nächsten 7 Jahre oder länger nicht benötigt. Der Sinn dahinter ist, dass man seiner Veranlagung Zeit zum „Arbeiten“ geben soll. Über die Jahre kommt es immer wieder zu wirtschaftlichen, politischen oder auch Umwelt bedingten Ereignissen, die die Entwicklung der Märkte und der verschiedenen Anlageklassen beeinflussen. Ein Rückblick auf die letzten Jahre, mit einer Pandemie und Krieg in der Ukraine, zeigt die Volatilität und Verwundbarkeit der weltweit vernetzten Wirtschaft. Der langfristige Zeitrahmen dient dazu, dass man in Krisenzeiten nicht gleich die ganze Veranlagung, teilweise mit Verlusten, verkaufen (= realisieren) muss, weil man das Geld benötigt, sondern auch abwarten kann, bis sich die Lage wieder entspannt und man von den auf Krisensituationen folgenden Aufwärtsbewegungen profitieren kann.

6. Welche Risiken und Kosten sind mit der Investition in Fonds verbunden?

Bei Fonds kann es abhängig von der jeweiligen Anlageklasse zu Wertschwankungen kommen, die auch zu Kapitalverlusten führen können. Das Risiko von Verlusten ist aber bei Fonds durch die breite Streuung geringer, als wenn man nur auf eine bestimmte Aktie (Einzeltitel) setzen würde. Wichtig ist daher, dass sich Anleger:innen bewusst sind, welches Risiko sie bereit sind, einzugehen. Ist es beispielweise bei einem Investment von 10.000 EUR verkraftbar, wenn der Wert auf 8.000 EUR sinkt?

Zu den Kosten: Beim Kauf wird Transaktionsentgelt gezahlt. Innerhalb des Fonds gibt es Verwaltungskosten, die aber bei der Performance schon berücksichtigt werden. Auf Depotebene zahlt man für die Verwahrung des Wertpapieres ein Depotentgelt. Realisiert man beim Verkauf eines Fonds einen Gewinn wird die Kapitalertragssteuer (KESt) – genau wie beim Sparbuch – noch abgeführt.

7. Welche Aktionen finden am Weltfondstag statt?

In der Sparkasse Schwaz finden jedes Jahr die Fondswochen rund um den Weltfondstag statt. Ein Zeitraum über 2-3 Wochen bei denen Kund:innen die Chance haben, sich bei Abschluss ausgewählter Investmentfonds die Transaktionskosten zu sparen.*

Somit können Kund:innen die Möglichkeit nutzen, kostengünstig in das Veranlagungsgeschäft einzusteigen bzw. ihre bestehenden Investments aufzustocken.

* Gilt nur für Einmalerläge bis 100.000 Euro bei Abschlüssen bis 3. Mai 2024. Von dieser Aktion ausgenommen: s Investmentpläne, ETFs sowie Cash-Fonds. Dies ist eine Werbemitteilung. Bitte beachten Sie, dass eine Veranlagung in Wertpapiere neben den geschilderten Chancen auch Risiken birgt und Kapitalverluste möglich sind.

Karin
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