Sachwerte – So machst du dein Geld „inflationssicher“

Die Inflationsrate für Juli betrug in Österreich 9,3 %.[1] Das ist der größte Preisschub seit März 1975.[2] Was aber genau ist Inflation? Wie wirkt sie sich auf das Sparguthaben aus? Bietet die Investition in Sachwerten eine Alternativen zum Sparbuch oder Bausparen? Der folgende Beitrag beantwortet unter anderem diese Fragen.

Was genau bedeutet Inflation?

Die allgemeine Preissteigerung von Waren und Dienstleistungen wird als Inflation bezeichnet. Das heißt, die Kaufkraft des Geldes sinkt, da das allgemeine Preisniveau steigt. Das Anziehen des Preisniveaus zeigt sich uns eindrucksvoll beim Volltanken. Den Wertverlust des Geldes erleben wir auch beim Einkauf von Produkten des täglichen Bedarfs: so kosteten 250 Gramm Butter im Jahr 2006 noch 1,43 €, während heute mindestens 2,60 € dafür fällig sind. Der Preis für Butter hat sich somit seit 2006 um stolze 82 % erhöht­.

Wir befinden uns gerade inmitten der höchsten Inflation seit 47 Jahren. Die Sparer:innen, insbesondere jene mit einem langfristigen Anlagehorizont, sollten deshalb über bessere Alternativen gegenüber dem Sparbuch nachdenken. Die Republik Österreich zahlt für 10-jährige Bundesanleihen eine Rendite von 1,77 % per annum.[3] Der Zinssatz ist somit niedriger als die Inflation; das heißt, der Realzins[4] ist negativ. Ist die Inflation höher als der Zinssatz, dann liegen negative Realzinsen vor und Sparende werden durch diese Sparform defacto ärmer, weil der Kaufkraftverlust nicht durch die Zinsen kompensiert wird.

[1] Inflation im Juli 2022 auf 9,3 % gestiegen (statistik.at)
[2] Inflation im Juli 2022 laut Schnellschätzung bei 9,2 % (statistik.at)
[3] https://www.boerse-frankfurt.de/anleihe/at0000a2wsc8-oesterreich-republik-0-9-22-32
[4] Der Realzins errechnet sich näherungsweise aus der Differenz von Nominalzins und Inflationsrate.

PaP_Grafiken_Inflation_09-22_Beispiel-Butter
Für langfristiges, effektives Sparen ist es sinnvoll, sein Vermögen langfristig am Kapitalmarkt anzulegen.
Wie hängt aber die Inflation mit dem Sparen zusammen?

Sparen ist nichts anderes als der Verzicht von Konsum oder Investitionen in der Gegenwart, um in der Zukunft das akkumulierte[5] Kapital zur Verfügung zu haben. Natürlich ist es wünschenswert, die Kaufkraft des zurückgelegten Geldes zu erhalten, aber durch die Inflation sinkt die Kaufkraft des ersparten Kapitals. Um den Kaufkraftverlust zu kompensieren und für den Konsumverzicht ausreichend entschädigt zu werden, ist es daher unabdingbar, langfristig eine Sparform zu wählen, mit der mindestens der Inflationsausgleich erzielt werden kann. Das Sparbuch aber auch der Bausparvertrag sind dafür gänzlich ungeeignet.

Selbstverständlich haben Sparbuch und Bausparverträge ihre Berechtigung und Vorteile, aber eben nicht für längerfristig orientierte Sparende. Nichtsdestotrotz gibt es für das Sparbuch eine berechtigte Nachfrage, um die bedarfsorientierte Liquiditätsreserve zu halten.

Jeder Sachverhalt hat zwei Seiten, ob Vor- oder Nachteil, hängt auch bei der Inflation von der wirtschaftlichen Ausgangslage ab. Schuldner:innen, insbesondere „Häuslbauer:innen“ mit einem Fixzinskredit[6] dürfen jetzt einen Freudentanz aufführen. Das Niedrigzinsumfeld in Kombination mit hoher Inflation führt zur und zu einem inflationsgetriebenen Preisschub bei Sachwerten, wie z.B. der schuldenfinanzierten Immobilie. Es war also selten so attraktiv, Schuldner:in[7] zu sein, wie derzeit.

Sparende sollten spätestens jetzt aufschrecken und handeln, denn sie befinden sich auf der anderen Seite der Medaille. Die hohe Inflation und die niedrigen Zinsen sind eine toxische Mischung für die Ersparnisse.

[5] Akkumulation (Wirtschaft) – Definition: Wikipedia
[6] Zinsobergrenze; Zinscaps dienen zur Absicherung von variabel verzinsten Krediten gegen steigende Zinsen
[7] Schulden sind nicht gleich Schulden (Konsumkredit oder Wohnkredit)

PaP_Grafiken_Inflation_09-22_Sachwerte
Welche Sparform lohnt sich also auf lange Zeit? Wie spart man am besten?

Das Sparbuch eignet sich hervorragend, um Geld kurzfristig zu „parken“ oder Rückstellungen zu veranlagen; zum Beispiel für Haushaltsersatzanschaffungen. Das Sparbuch hat seine Existenzberechtigung, um die Liquiditätsreserve zu deponieren. Die Höhe der Haushaltsreserve ist abhängig von der Lebenssituation. Die Liquiditätsreserve sollte laut Faustregel drei Netto-Haushalts-Monatseinkommen nicht übersteigen.

Für das restliche, längerfristig unverplante Kapital bietet sich der Kapitalmarkt an, um das Geld zu veranlagen und für sich „arbeiten“ zu lassen. Das Thema „Geldveranlagen“ ist für viele ein Buch mit sieben Siegeln. Aus diesem Grund steht so mancher risikoreichen Veranlagungsideen auch kritisch gegenüber.

Aufgrund dieser Ablehnung berauben sich Sparende höchstselbst der finanziellen Möglichkeiten, die der Kapitalmarkt ihnen bieten würde. Für die eigene Vorsorge ist der Kapitalmarkt nicht nur ein sinnvoller, sondern ein unumgänglicher Baustein, um Vermögenserhalt und Aufbau zu gewährleisten.

Um irrationale und unbegründete Ängste abzubauen, die immer wieder mit diesem Thema einhergehen, ist es hilfreich, sich mit der Materie auseinanderzusetzen. Möglicherweise kann es sich auch für dich lohnen und ist gar nicht so zeitintensiv wie du denkst.

Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass Kriege, Krisen, Seuchen, geopolitische Spannungen, Arbeitslosigkeit oder Inflation stets ein ständiger Begleiter der Gesellschaft waren und sind. Nach jeder Krise – und mag sie noch so verheerend gewesen sein – hat es der Markt geschafft, einen neuen Höchststand zu erreichen. Der Kapitalmarkt wird auch in Zukunft Schwankungen und Einbrüchen unterliegen.

Ohne eine Kristallkugel zu besitzen, wage ich kühn zu behaupten, dass für langfristig ausgerichtete Anleger:innen, der Kapitalmarkt vielversprechende Chancen bietet.

Ab welchem monatlichen Betrag lohnt es sich, zu starten?

Mit einem Sparplan ist es möglich, bereits mit kleinen Beträgen ab 50 Euro kostengünstig und flexibel in die Kapitalmärkte zu investieren. Durch den Cost-Average-Effekt werden volatile Märkte sogar zur Chance. In sinkenden Kursphasen erhalten Anleger:innen mehr Anteile für den gleichen Sparbetrag, das heißt sie bekommen ihre Anteile zu einem günstigeren Preis.

Was haben Aktienfonds mit Sachwerten zu tun?

Ein Aktienfonds[8] (auch sparplanfähig) ist eine Möglichkeit, um in den Kapitalmarkt zu investieren. Wie der Name schon sagt, investiert der Fonds in Aktien. Eine Aktie ist ein Wertpapier, das einen Anteil am Grundkapital einer Aktiengesellschaft verbrieft und Inhaber:innen Vermögens- und Mitspracherechte sichert (Beteiligungspapier).[9] Ja, du hast die Definition richtig verstanden. Du wirst Miteigentümer:in der Unternehmen, in die du investierst. Hinter deiner Investition stehen also reale Unternehmen, welche Güter herstellen und Dienstleistung anbieten. Mit anderen Worten, es handelt sich um Realkapital, sprich Sachwerte.

Neben Aktien sind unter anderem Immobilien, Edelmetalle, Rohstoffe oder Sammlerstücke Sachwerte. Nicht alle Sachwerte eignen sich allerdings gleichermaßen, um ungebundenes Kapital zu investieren. So sind Immobilien illiquide[10] und für Sammlerstücke ist ein hohes Maß an Fachkenntnis nötig. Aktienfonds sind liquide, das investierte Kapital wird auf verschiedene Unternehmen, Branchen und Länder aufgeteilt, zudem kannst du schon ab 50 Euro im Monat loslegen.

[8] Bei einem Aktienfonds investieren Sie in eine Vielzahl von einzelnen Aktien, die Profis für Sie auswählen. Durch diese breite Streuung vermeiden Sie auch das Einzeltitelrisiko.
[9] Illiquide Vermögenswerte – Definition: AIFM Federation Austria
[10] Aktie – Definition: Wiener Börse (wienerborse.at)

Unternehmen, auch solche an denen du beteiligt sein könntest, besitzen gegenüber Endverbraucher:innen eine Preissetzungsmacht. Das heißt, die Unternehmen versuchen, die Inflation über die Preise an ihre Kund:innen weiterzugeben, um ihre Gewinnspanne aufrecht zu erhalten. Andere Unternehmen arbeiten mit Wertsicherungsklauseln, um ihre Marge aufrechtzuerhalten.

 

Wenn du nur dein Geld anlegst, hast du nur Anspruch auf Zinsen (negative Realzinsen) und das einbezahlte Geld. Wach auf und verwandle dein Geld in Kapital, damit du dir auch die Vermögensrechte deiner Beteiligungen sicherst. Informiere dich über den Kapitalmarkt und die Möglichkeiten, welche dir dieser bieten kann. Ein Engagement auf dem Kapitalmarkt ist ein andauerndes ausgerichtetes Investment. Die Investitionen sollten nur mit langfristig ungebundenem Kapital durchgeführt werden, damit die Anlage ausreichend Zeit hat, um zu reifen.

 

Wolfgang
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Der Prospekt für OGAW-Fonds (sowie dessen allfällige Änderungen) wird entsprechend den Bestimmungen des InvFG 2011 idgF erstellt und im „Amtsblatt zur Wiener Zeitung“ veröffentlicht. Für die von der Erste Asset Management GmbH verwalteten Alternative Investment Fonds (AIF) werden entsprechend den Bestimmungen des AIFMG iVm InvFG 2011 „Informationen für Anleger gemäß § 21 AIFMG“ erstellt.

Der Prospekt, die „Informationen für Anleger gemäß § 21 AIFMG“ sowie die Wesentliche Anlegerinformation/KID sind in der jeweils aktuell gültigen Fassung auf der Homepage www.erste-am.com jeweils in der Rubrik Pflichtveröffentlichungen abrufbar und stehen dem/der interessierten AnlegerIn kostenlos am Sitz der jeweiligen Verwaltungsgesellschaft sowie am Sitz der jeweiligen Depotbank zur Verfügung. Das genaue Datum der jeweils letzten Veröffentlichung des Prospekts, die Sprachen, in denen die Wesentliche Anlegerinformation/KID erhältlich ist, sowie allfällige weitere Abholstellen der Dokumente, sind auf der Homepage www.erste-am.com ersichtlich. Eine Zusammenfassung der Anlegerrechte ist in deutscher und englischer Sprache auf der Homepage www.erste-am.com/investor-rights abrufbar sowie bei der Verwaltungsgesellschaft erhältlich.

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