Der Thermosockel: Walter Eberls innovative Lösung für nachhaltiges Bauen

©Puls4 Gerry Frank

Walter Eberl hat sich im Zuge seines Holzbau-Studiums auf die Suche nach einem Thema für seine Masterthesis gemacht. Gefunden hat er eine Fragestellung, auf die es keine Antwort gab. Noch. Denn manchmal muss man, was noch nicht da ist, einfach erfinden: In diesem Fall einen Thermosockel.

 

25 Jahre lang war Walter Eberl Zimmerer in der eigenen Zimmerei Eberl. Während dieser langen Zeit kamen ihm die unterschiedlichsten Projekte mit dem Werkstoff Holz unter und er bearbeitete Auftrag um Auftrag mit neuer Euphorie und in stetiger Bereitschaft, das Beste aus dem Rohstoff herauszuholen. Darüber hinaus wollte er beständig seinen Horizont erweitern. Nach erfolgreichem Abschluss der Matura auf dem zweiten Bildungsweg meldete er sich mit 50 Jahren zum Universitätslehrgang für Holzbaukultur an der Kunstuniversität Linz an. Nebenbei wurde er außerdem noch zum beeideten und gerichtlich zertifizierten Sachverständigen für Zimmermannsarbeiten. „Man ist nie zu alt, um zu lernen, um Neues zu entdecken und seinen Weg zu ändern. Mir war immer wichtig, beruflich nicht stehen zu bleiben“, erzählt Walter Eberl im Gespräch.

Erfolgsversprechender Erfindergeist

Im Zuge seines Studiums durfte Walter spannende Persönlichkeiten aus den Fachbereichen Architektur und Statik kennenlernen, die für ausreichend Inspiration hinsichtlich seiner eigenen beruflichen Laufbahn sorgten. Für die Vorbereitungen seiner Masterthesis hat Walter mit dem studienbegleitenden Bauphysiker ein interessantes Gespräch geführt: „Er meinte, ich solle mir die ÖNORM B 3691 in Bezug auf den Holzbau einmal genauer ansehen. Diese ÖNORM enthält technische Anforderungen an die Abdichtung von Gebäuden. Auch die B 2320 gibt Vorgaben zur Errichtung von Gebäuden aus Holz, deren Wand-, Decken- und Dachkonstruktionen im Wesentlichen aus Holz und/oder Holzwerkstoffen bestehen. Zum Thema Feuchteschutz für Holz unter dem Außenniveau war aber nichts zu finden, außer, dass Holz dort nicht hingehört. Schnell wurde klar, dass dafür noch gar keine oder keine zufriedenstellenden Lösungen vorhanden sind. Darüber hatte offenbar noch niemand genauer nachgedacht“, lässt uns Walter an der Entstehungsgeschichte seiner Erfindung teilhaben. Das fand er spannend und aufgrund seiner langjährigen Berufserfahrung hatte er Ideen, wie eine solche Lösung aussehen könnte.

„Man ist nie zu alt, um zu lernen, um Neues zu entdecken und seinen Weg zu ändern. Mir war immer wichtig, beruflich nicht stehen zu bleiben“ - Walter Eberl
Der Thermosockel

Als Walter im Jahr 2016 sein Studium abschloss, war der Entwicklungsprozess des Thermosockels nahezu vollendet und er gründete im selben Jahr sein neues Unternehmen die Bautechnik Eberl GmbH als Sachverständigenbüro für Hochbau und Holzbau und zur Vermarktung des „Eberl Thermosockel“. Dieser Sockel besteht aus einem PUR oder PIR Funktionswerkstoff und Foamglas und wird an Stelle des bisherigen Betonsockels im Bereich der Ein- bis Zweifamilienhäuser verbaut. Die Vorteile dieses Fundaments sind vielfältig: Einerseits besteht PUR oder PIR Funktionswerkstoff aus Upcycling Dämmstoff und Foamglas aus recyceltem Glas, andererseits sind Feuchtigkeit und in weiterer Folge Schimmel kein Thema mehr. Um sich darunter mehr vorstellen zu können, hat Walter die Erstellung eines Erklärvideos beauftragt, das Schritt für Schritt veranschaulicht, wie sich dieser Sockel zusammensetzt.  An der TU Graz wurde der Thermosockel bauphysikalisch untersucht und an der bvfs Salzburg einer statischen Prüfung, sowie einer Schallschutz-Prüfung bei der Holzforschung Austria unterzogen. In Sachen Brandschutz sind die verwendeten Materialien bereits zertifiziert. In Österreich hat Walter Eberl das Patent für seinen Thermosockel schon erhalten, die Prüfung für Europa ist im Moment gerade noch am Laufen.

Was genau macht nun aber das Unternehmen von Walter Eberl?

Im Jahr 2022 wurde die Zimmerei Eberl eU in die Bautechnik Eberl GmbH eingebracht, um sich mehr dem Bereich der Forschung widmen zu können. Seinen Thermosockel verbaut er natürlich auch nicht selbst sondern sein Ziel ist es, Partnerfirmen zu finden und diesen dann die Lizenzen zu verkaufen. Das ist auch bereits geschehen. So konnte zum Beispiel die bekannte Fertigteilhausfirma Elk als Partnerunternehmen gewonnen werden. Die Firmen Erler Naturholzbau GmbH, Kematen am Innbach und Holzbau Heim GmbH in Terfens sowie die Zimmerei Scherer im Pinzgau sind bereits Lizenzpartner. Außerdem ist Walter mit anderen Betrieben, die Interesse bekunden, derzeit im Gespräch. In Zeiten, in denen nachhaltiges Handeln, Kreislaufwirtschaft, Umweltbewusstsein und Recycling bzw. Upcycling so großgeschrieben werden, warten viele Unternehmen nur darauf, endlich auf brauchbare Innovationen zugreifen zu können. Für Fertigteilhäuser ist ein weiterer Vorteil, dass die Wandelemente bereits inklusive Fenster und Thermosockel im Werk vorgefertigt werden können. Für Walter ist nun noch wichtig, die europaweite Zulassung zu erhalten, damit er die Lizenzen zu seiner Erfindung auch über die Grenzen hinaus verkaufen kann.

„Tirol braucht Gründer:innen, die an sich glauben. Und eine Bank die an sie glaubt!“, so lautet der Claim der Sparkasse, der sich speziell an Personen richtet, die vor einer Unternehmensgründung stehen.
„Tirol braucht Gründer:innen, die an sich glauben. Und eine Bank die an sie glaubt!“, so lautet der Claim der Sparkasse, der sich speziell an Personen richtet, die vor einer Unternehmensgründung stehen.

Als verlässliche Partnerin will die Sparkasse Schwaz Gründer:innen dabei unterstützen, die Herausforderungen zu meistern, die im Zuge einer Unternehmensgründung auf sie zukommen. Dabei geht es um Gründungs- und Förderberatung, nützliche Tools für den Weg in die Selbstständigkeit, beste Lösungen in Sachen Geldgeschäfte, Risiko absichern und vieles mehr. Genauere Information dazu finden sich auf der Website:

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Bildnachweis: 

Sabine
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