Peter Schneeberger - Holz gewordenes Gefühl

Viele Unternehmen waren einst in einer Garage zuhause. Eine Garage allein macht aber noch keine Erfolgsgeschichte. Dazu gehören vorallem Menschen die an sich glauben, die sich nicht beirren lassen und ihre Visionen umsetzen. Peter Schneeberger ist einer dieser Menschen. Ein Garagen-Gespräch über Unternehmenskultur, Nachhaltigkeit und persönliches Wachstum.

Als 14-jähriger nach Imst zu gehen war ein Schock.
Tischler werden um zu verstehen, dass etwas fehlt.

Peter wächst in Tux auf und verbringt viel Zeit in der Hobbywerkstatt seines Vaters. Wo andere Kinder am Spielplatz spielen, lernt Peter schon sehr früh handwerkliche Fertigkeiten. Mit 14 Jahren zieht er nach Imst um eine Ausbildung als Tischler zu beginnen. Die ersten Monate fließen viele Tränen und das Heimweh ist groß. Retrospektiv versteht Peter allerdings, dass dieser Prozess wohl einer von vielen Puzzleteilen war, die ihn dort hingebracht haben wo er heute ist. In einem Ort wie Tux kennt jeder jeden und das Leben plätschert vor sich hin. Das ist auch vollkommen in Ordnung, manch einer muss allerdings ausbrechen um sich dann wieder zu finden. 

Während seiner Ausbildung merkt er, dass irgendwas nicht stimmt. Er kann sich für fast alles begeistern, aber lange immer das Selbe zu tun langweilt ihn. Kurzerhand lässt er sein Werkzeug hinter sich und beginnt einen neuen Job im Büro. Gutes Gehalt, ein tolles Auto, jeden Tag gestylt und auf Augenhöhe mit der Business Welt. Ist das sein Weg?

Peter Schneeberger Werkstatt

Manda geht’s enkan Weg, mia stehn hinter enk.

Zitat von Helga und Franz Schneeberger

,,Jeder Sollte das machen, was sie/ihn glücklich macht - dann aber auch mit allen Konsequenzen!"
Tischler? Künstler.

Natürlich nicht. Ein Job bei dem es nur um Umsatz geht und man wenig kreativ sein kann ist zwar eine tolle Erfahrung, befriedigt aber auf Dauer nicht. Deswegen fand er sich vier Jahre später wieder in einer Werkstatt. Den Mietvertrag hat er ohne Businessplan und ohne fixe Aufträge unterschrieben und der Rest ist Geschichte. Nein, so einfach war es dann doch nicht. 

In den letzten sieben Jahren hat sich Peter seine Nische gesucht und gefunden. Bei ihm findet man keine Massenware zu günstigen Preisen. Das weiß er und das wissen auch seine Kunden. Hier werden nämlich keine Möbel verkauft sondern Emotionen. Wenn Peter über seine Arbeit spricht merkt man a, dass er wirklich Ahnung hat von dem was er sagt und b, dass ihm das alles auch wichtig ist. Die Möbel sollen meist so entstehen, dass es wenig Ausschuss gibt und wirklich alles verwendet wird. Das ist zwar nachhaltig aber es macht alles auch schwieriger. Schon des öfteren wurde ihm geraten mehr in die Richtung eines skalierbaren Geschäftsmodells zu gehen um seinen Umsatz nach oben zu treiben. Daraufhin antwortet er schmunzelnd: “Wer immer ja sagt, macht Umsatz – wer auch mal nein sagt, macht Gewinn!” 

,,So a Baum braucht 100 - 150 Jahre um zu wachsen. Daraus Schönes, Beständiges zu schaffen, ist eine Art Wertschätzung dessen für mich."
Klasse statt Masse

Aber Kunst ist nicht immer logisch und Künstler sind nicht immer nur auf Gewinnmaximierung aus. Genau aus diesem Grund ging es in den letzten 7 Jahren nicht in einer geraden Linie vorwärts. Es gab durchaus Höhen und Tiefen, wie das eben so ist. Mit dem glauben an sich selbst und seinen Fähigkeiten ging es dann aber doch immer weiter. Heute sieht Peter mit Freude in die Zukunft und mit Stolz in die Vergangenheit. Schaut man sich in der Werkstatt um, sieht man nicht nur Holz, sondern auch allerhand andere Werkstoffe/Materialien wie Eisen, Leder, Beton oder Kupfer, die zu wahren Kunstwerken verschmelzen.

Peter ist der lebende Beweis, dass man an seine eigene Vision glauben sollte. Unbeirrt seinen Weg zu gehen auch wenn dieser manchmal unbequem ist. Erfolg ist wenn man genau einmal mehr aufsteht als man umfällt.

Sicher?

In Österreich wächst mehr Holz nach, als verbraucht wird…..

Auch außerhalb der Werkstatt soll es nachhaltig sein.

Vor dem Eingang zu seiner Werkstatt wächst ein Baum aus einer alten Badewanne. Auch Weintrauben, Tomaten und Brombeeren findet man. An solchen Details sieht man einmal mehr, dass hier jemand arbeitet der ein gutes Gefühl für Ressourcen hat und das beste daraus macht. Danke für deine Zeit Peter und wir wünschen dir alles Gute auf deinem Weg! 

Markus
Markus
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