Betriebsgründung 1913
Der Großvater von Josef hat sich nach dem Besuch der Webschule in Imst mit einer Weberei selbstständig gemacht. Anfang des 20. Jahrhunderts war er damit keinesfalls alleine. Die Schule war gut besucht, der Beruf sehr geschätzt und die Produkte nützlich und willkommen. „Zur damaligen Zeit war das ein ständiges Geben und Nehmen. Es wurde in erster Linie Lohnarbeit gemacht, das bedeutet, die Bäuerinnen und Bauern kamen mit der Rohware in der Hand zu uns und wir haben sie verarbeitet. Vor allem ging es dabei um Leinenstoffe, die aus altem Gewand oder zerschlissener Bettwäsche gewonnen wurden oder auch um Falchs, das von den Bauersleuten angebaut wurde, um daraus weben zu können“, erinnert sich Josef an die Erzählungen seines Vaters über die Anfänge der Weberei. Schon in sehr jungen Jahren hat dieser den Betrieb von Josefs Großvater übernommen und mit der gleichen Leidenschaft und Hingabe weitergeführt. Die großen Webstühle, die heute noch in der Werkstatt der Weberei im Einsatz sind, stammen aus diesen frühen 1920er Jahren und erledigen nach wie vor einen guten Dienst, wie uns Josef auch direkt zeigt. Er selbst arbeitet bereits seit den 1980er Jahren im Familienunternehmen, 1992 hat er es dann übernommen. „Leider konnte ich die Webschule schon nicht mehr besuchen und keine entsprechende Ausbildung machen. Die Schule hatte zu damals bereits geschlossen. Aber mein Vater hat mir alles gelernt, was ich für das Handwerk wissen musste, und ich habe eine Lehre als Verkäufer abgeschlossen“, erzählt der Weber, der in seiner Freizeit gerne sportelt und oft auf dem Mountainbike im Zillertal anzutreffen ist, wo er die Ruhe genießt, denn eines möchte man gar nicht glauben:
