Der Geruch von Leder in der 
Gerberei Schatz

Du hast ihn sofort in der Nase, wenn du daran denkst, oder? Was aber steckt hinter diesem eigenwilligen Duft? In erster Linie viel Arbeit und unzählige Bearbeitungsschritte der Roh-Haut, wie uns Vincenz-Lukas Pinter, Eigentümer der Gerberei Schatz in Pill, bei unserem Besuch in seinem Betrieb erklärt.

Reitsportleder, Kuhriemenleder (mit einer extra Fettung im Tauchbad*), Schuhleder und Gürtelleder – all das gibt es bei der Gerberei Schatz in Pill. „Das Schöne am Beruf des Gerbers ist der Umgang mit etwas Besonderem“, lässt uns Vincenz-Lukas wissen und erklärt: „Jede Haut hat eine eigene Konsistenz, weil jede ein eigenes Leben hatte. Keine Haut gleicht der anderen. Die Fettungen, die vorgenommen werden und was man im Endeffekt aus einer Haut macht, ergibt sich immer erst im Laufe des Prozesses. Das ist spannend und bedeutet auch: Man lernt nie aus.“ 

Oft ist es deshalb auch ein Geduldsspiel, als Gerber zu arbeiten. Denn es kommt immer wieder vor, dass Stoffe, die für bestimmte Prozesse verwendet wurden, plötzlich nicht mehr erhältlich sind und man dadurch sprichwörtlich im Regen steht. In dieser Situation gilt es dann, auf den eigenen Erfahrungsschatz zurückzugreifen, aber auch, auszuprobieren, kreativ zu sein und zu tüfteln. Manchmal hat man Glück und findet recht schnell ein Ersatzprodukt, das zum selben Ergebnis führt, manchmal dauert dieser Prozess aber auch mehrere Jahre.

 

*Dieser Vorgang ist heute zwar nicht mehr sehr geläufig, aber dadurch hält das Leder dann auf der Weide, fettet sich selbst zurück und ist haltbarer.

Trockenraum

Das geht unter die Haut

Wenn man darüber nachdenkt, dass die Rohware eines Gerbereibetriebs die Haut eines Tieres ist, könnte man annehmen, dass es Überwindung kostet, diese zu berühren. „Man darf sich das aber nicht so vorstellen. Es ist weder Blut noch sonstiges im Spiel. Das ist eine sehr saubere Angelegenheit in leicht weißer oder blauer Farbe. Die Haut ist auch schon recht trocken. So ähnlich wie ein Faserteppich“, erklärt uns Vincenz-Lukas. Die Rohware, wie sie die Gerberei einkauft, erfordert eine Bearbeitungszeit von mindestens vier bis sechs Wochen. Es ist also ein langer Zeitraum, bis das Produkt bei den Endkund:innen ist. Bei der vegetabilen Gerbung*, die von der Gerberei Schatz vorgenommen wird, werden die Gerbstoffe ganz langsam in die Haut eingearbeitet. Durch die verschiedenen Fette, die danach zugegeben werden, wird das Leder für den jeweiligen Zweck aufbereitet.

*Die Leder werden mit Rindenholzextrakt gegerbt, in denen keinerlei Schadstoffe enthalten sind. Der Extrakt, mit dem gegerbt wird, kommt von verschiedenen Baumrinden. Diese Stoffe stammen aus der Holzindustrie und werden aus Bäumen gewonnen, die für den Bau benötigt werden. Die Rinden davon werden ausgekocht und extrahiert.

 

 

Früher wurde die Tierhaut vom Metzger direkt an die Gerber verkauft. Die Roh-Haut musste aber innerhalb von 24 Stunden weiterverarbeitet werden. Dazu wurde sie eingesalzen, was man mittlerweile aus Umweltschutzgründen nicht mehr macht – heute wird sie höchstens geeist. Aber die Haut muss jedenfalls in kurzer Zeit weiterverarbeitet werden. Eine Prozedur, die sich für fünf oder zehn Häute nicht auszahlt. Gerber brauchen außerdem Rohware, die der Stärke nach (4mm-Leder oder 2mm-Leder, je nach Verwendungszweck) sortiert ist. Somit gibt es nun Hautverwertungen, die diesen ersten Schritt bei der Roh-Haut vornehmen. Die Haut ist dann zwar noch nicht restlos gegerbt, aber schon haltbar gemacht und diese kaufen die Gerbereien schließlich für ihre Zwecke ein. So kann sortenrein ausgewählt werden, weil auch keine Haare oder sonstiges mehr auf den Häuten sind. Es ist also möglich, Sortiment 1, 2 oder aber ein minderwertigeres Sortiment zu erwerben. Das hat nicht nur Vorteile für die Gerbereien, sondern auch für Hautlieferanten.

Trockenraum

Das geht unter die Haut

Wenn man darüber nachdenkt, dass die Rohware eines Gerbereibetriebs die Haut eines Tieres ist, könnte man annehmen, dass es Überwindung kostet, diese zu berühren. „Man darf sich das aber nicht so vorstellen. Es ist weder Blut noch sonstiges im Spiel. Das ist eine sehr saubere Angelegenheit in leicht weißer oder blauer Farbe. Die Haut ist auch schon recht trocken. So ähnlich wie ein Faserteppich“, erklärt uns Vincenz-Lukas. Die Rohware, wie sie die Gerberei einkauft, erfordert eine Bearbeitungszeit von mindestens vier bis sechs Wochen. Es ist also ein langer Zeitraum, bis das Produkt bei den Endkund:innen ist. Bei der vegetabilen Gerbung*, die von der Gerberei Schatz vorgenommen wird, werden die Gerbstoffe ganz langsam in die Haut eingearbeitet. Durch die verschiedenen Fette, die danach zugegeben werden, wird das Leder für den jeweiligen Zweck aufbereitet.

 

 

*Die Leder werden mit Rindenholzextrakt gegerbt, in denen keinerlei Schadstoffe enthalten sind. Der Extrakt, mit dem gegerbt wird, kommt von verschiedenen Baumrinden. Diese Stoffe stammen aus der Holzindustrie und werden aus Bäumen gewonnen, die für den Bau benötigt werden. Die Rinden davon werden ausgekocht und extrahiert.

Früher wurde die Tierhaut vom Metzger direkt an die Gerber verkauft. Die Roh-Haut musste aber innerhalb von 24 Stunden weiterverarbeitet werden. Dazu wurde sie eingesalzen, was man mittlerweile aus Umweltschutzgründen nicht mehr macht – heute wird sie höchstens geeist. Aber die Haut muss jedenfalls in kurzer Zeit weiterverarbeitet werden. Eine Prozedur, die sich für fünf oder zehn Häute nicht auszahlt. Gerber brauchen außerdem Rohware, die der Stärke nach (4mm-Leder oder 2mm-Leder, je nach Verwendungszweck) sortiert ist. Somit gibt es nun Hautverwertungen, die diesen ersten Schritt bei der Roh-Haut vornehmen. Die Haut ist dann zwar noch nicht restlos gegerbt, aber schon haltbar gemacht und diese kaufen die Gerbereien schließlich für ihre Zwecke ein. So kann sortenrein ausgewählt werden, weil auch keine Haare oder sonstiges mehr auf den Häuten sind. Es ist also möglich, Sortiment 1, 2 oder aber ein minderwertigeres Sortiment zu erwerben. Das hat nicht nur Vorteile für die Gerbereien, sondern auch für Hautlieferanten.

Nicht das, was du denkst

Wenn wir von einer Gerberei sprechen, denken wir an ein sehr altes Handwerk, weil es seit Jahrhunderten besteht. Doch mittlerweile lässt sich sagen: Hier trifft Tradition auf Hightech. Das hängt damit zusammen, dass sich zum einen die Zeiten permanent ändern und zum anderen die Kundenwünsche. Derzeit ist zum Beispiel ein Thema, dass die Tierhäute nicht mehr so dick sind, weil die Kühe so früh geschlachtet werden. „Dabei spielen bedenkliche Entwicklungen, wie zum Beispiel die Werteveränderung eine Rolle. Es geht nicht mehr darum, wie lange ein Tier lebt. Alles wird zu einer Kosten-Nutzen-Rechnung. Das heißt im Umkehrschluss auch, dass oft nicht mehr mit Herzblut gearbeitet wird, sondern viele in erster Linie darauf achten, dass die Ware – also die Tiere – billiger und schneller verkauft wird“, erklärt Vincenz-Lukas. Für Gerbereibetriebe bedeutet das, dass gewisse Rohstoffe nicht mehr aufzutreiben sind.

Vor 100 Jahren ist noch alles händisch bearbeitet worden. Es gab darum auch nicht die Möglichkeit, auf Kundenwünsche näher einzugehen. Heute bewegt man sich hier hingegen teilweise schon im High-Tech Bereich, vor allem wenn es um Farbwünsche geht. Die Herausforderung dabei ist, dass trotz der ganzen Bearbeitung kein plastikähnliches Material entsteht, sondern das Endprodukt auch immer noch Leder ist. Dadurch sind die Farbmöglichkeiten begrenzt, was im Sattelbereich ein Riesenthema ist. Hier geht es zudem noch um Abriebwerte für die Reiterhosen. Dies stellt die Gerberei immer wieder vor neue Herausforderungen, die auch das Handwerk verändern und nach technologischen Neuerungen verlangen. Weitere Beispiele, die eine solche Weiterentwicklung aufzeigen sind Bergschuhe, die wasserdicht sein sollen, Lederriemen, die sich nicht dehnen dürfen, Leder, das hitzebeständig sein muss oder aber Hundeleinen, die sich soft anfühlen, 5mm dick sein und trotzdem stabil und fest sein sollen und darüber hinaus keinen Zug haben dürfen. „Das sind Herausforderungen, die es vor 50 Jahren noch nicht gab, mit denen man heute aber klarkommen muss“, weiß Vincenz-Lukas. Oft geht man in der Gerberei Schatz den Weg der Produktion mit den Kund:innen gemeinsam. Probiert, nähert sich an, tüftelt zusammen und kommt dann zu einem Ergebnis, das machbar ist und auch passt.

Entscheidend ist der erste Schritt:
Das Geheimnis erstklassiger Qualität

Der Geschäftsführer und sein Mitarbeiter Josef fahren regelmäßig – in einem Rhythmus von zwei bis drei Wochen – los, um Häute zu begutachten und auszusortieren. Sie beziehen immer die schönste Rohware, das ist jene aus Süddeutschland. „Diese hat ein besseres Narbenbild als andere. Die irische Rohware wäre zwar wesentlich dicker, aber die Faser ist viel zu lang. Das hängt mit der Aufzucht zusammen, also damit, wie die Tiere leben“, erklärt der Gerber. Man möchte kaum glauben, was sich alles auf eine Haut auswirkt. Das Fasergefüge ist bei der süddeutschen Ware am schönsten und das ist gerade im Reitsportbereich ein wichtiges Thema. Grund dafür ist die Fütterung und generell die Haltung der Tiere. Die irischen Kühe sind viel öfter und länger im Freien unterwegs, wodurch sie mit Stacheldrahtzäunen und ähnlichem in Berührung kommen, was sich auf die Haut auswirkt. „Man sieht auf einer Haut übrigens auch jeden Umgang des Bauers mit dem Tier. Man sieht, ob es mit der Mistgabel traktiert wurde und ob es sauber gewaschen wurde oder nicht. Man merkt sogar, wie viele Kälber eine Kuh geboren hat. Alles hinterlässt Spuren auf der Haut und hat im Endeffekt bei der Weiterverarbeitung auch Auswirkungen auf die Qualität der Produkte“, schenkt uns Vincenz-Lukas Einblick in die Materie und weiß: „Natürlich ist die Haut für einen Riemen nicht mehr verwendbar, wenn dort Schnitte vorgenommen wurden (z.B. bei einem Kaiserschnitt) oder auch wenn ein Metzger beim Auslösen der Haut Schnitte verursachen würde.“ Vor allem Josef schaut immer ganz genau auf die Qualität der Haut beim Aussortieren. Oft sind es kleine, versteckte Fehler, die den Unterschied machen. Eine Haut muss also sehr gut begutachtet werden, was viel Arbeit ist, denn eine einzige Roh-Haut hat zwischen fünfeinhalb und sechs Quadratmeter. Je nach Kund:innenwunsch wird das entsprechende Stück zugeschnitten und ausgewählt. „Verwendbar ist übrigens immer nur die Haut in der Länge der Kuh. Es kann nicht gestückelt werden. Es kommt also einfach auf die Größe der Tiere an, wie lange eine Rohware ist. Die Stärke und die Länge sind dabei die wichtigsten Kriterien für die Weiterverarbeitung“, erklärt Vincenz-Lukas. Ausschlaggebend für die Wahl der Gerber ist aber der Wunsch der Kundschaft. Diese kommt in die Gerberei und gibt an, welche Fettung sie haben möchte, welche Größe, welche Stärke usw. Die Aufgabe der Gerber ist es dann, eine passende Haut zu finden und diese entsprechend aufzubereiten. Die Gerberei Schatz hat für ihre Kund:innen eigene Rezepturen, um konstant dieselbe Qualität liefern zu können. Das zeichnet den Handwerksbetrieb in Pill aus. Hier kann bis ins kleinste Detail auf die Wünsche der Kund:innen eingegangen werden, um die Haut für diese persönlich aufzubereiten. „Wir bekommen von unseren Kund:innen Farb- und Qualitätsmuster für Stärke beziehungsweise Festigkeit. Darauf arbeiten wir dann hin. Unsere Kund:innen sind Schuh-, Reitsport-, Sattel- oder Gürtelhersteller:innen. Viele der Betriebe sind aus Tirol, einige aus dem EU-Ausland“, lässt uns der Fachmann wissen.

Nicht das, was du denkst

Wenn wir von einer Gerberei sprechen, denken wir an ein sehr altes Handwerk, weil es seit Jahrhunderten besteht. Doch mittlerweile lässt sich sagen: Hier trifft Tradition auf Hightech. Das hängt damit zusammen, dass sich zum einen die Zeiten permanent ändern und zum anderen die Kundenwünsche. Derzeit ist zum Beispiel ein Thema, dass die Tierhäute nicht mehr so dick sind, weil die Kühe so früh geschlachtet werden. „Dabei spielen bedenkliche Entwicklungen, wie zum Beispiel die Werteveränderung eine Rolle. Es geht nicht mehr darum, wie lange ein Tier lebt. Alles wird zu einer Kosten-Nutzen-Rechnung. Das heißt im Umkehrschluss auch, dass oft nicht mehr mit Herzblut gearbeitet wird, sondern viele in erster Linie darauf achten, dass die Ware – also die Tiere – billiger und schneller verkauft wird“, erklärt Vincenz-Lukas. Für Gerbereibetriebe bedeutet das, dass gewisse Rohstoffe nicht mehr aufzutreiben sind.

Vor 100 Jahren ist noch alles händisch bearbeitet worden. Es gab darum auch nicht die Möglichkeit, auf Kundenwünsche näher einzugehen. Heute bewegt man sich hier hingegen teilweise schon im High-Tech Bereich, vor allem wenn es um Farbwünsche geht. Die Herausforderung dabei ist, dass trotz der ganzen Bearbeitung kein plastikähnliches Material entsteht, sondern das Endprodukt auch immer noch Leder ist. Dadurch sind die Farbmöglichkeiten begrenzt, was im Sattelbereich ein Riesenthema ist. Hier geht es zudem noch um Abriebwerte für die Reiterhosen. Dies stellt die Gerberei immer wieder vor neue Herausforderungen, die auch das Handwerk verändern und nach technologischen Neuerungen verlangen. Weitere Beispiele, die eine solche Weiterentwicklung aufzeigen sind Bergschuhe, die wasserdicht sein sollen, Lederriemen, die sich nicht dehnen dürfen, Leder, das hitzebeständig sein muss oder aber Hundeleinen, die sich soft anfühlen, 5mm dick sein und trotzdem stabil und fest sein sollen und darüber hinaus keinen Zug haben dürfen. „Das sind Herausforderungen, die es vor 50 Jahren noch nicht gab, mit denen man heute aber klarkommen muss“, weiß Vincenz-Lukas. Oft geht man in der Gerberei Schatz den Weg der Produktion mit den Kund:innen gemeinsam. Probiert, nähert sich an, tüftelt zusammen und kommt dann zu einem Ergebnis, das machbar ist und auch passt.

Entscheidend ist der erste Schritt:
Das Geheimnis erstklassiger Qualität

Der Geschäftsführer und sein Mitarbeiter Josef fahren regelmäßig – in einem Rhythmus von zwei bis drei Wochen – los, um Häute zu begutachten und auszusortieren. Sie beziehen immer die schönste Rohware, das ist jene aus Süddeutschland. „Diese hat ein besseres Narbenbild als andere. Die irische Rohware wäre zwar wesentlich dicker, aber die Faser ist viel zu lang. Das hängt mit der Aufzucht zusammen, also damit, wie die Tiere leben“, erklärt der Gerber. Man möchte kaum glauben, was sich alles auf eine Haut auswirkt. Das Fasergefüge ist bei der süddeutschen Ware am schönsten und das ist gerade im Reitsportbereich ein wichtiges Thema. Grund dafür ist die Fütterung und generell die Haltung der Tiere. Die irischen Kühe sind viel öfter und länger im Freien unterwegs, wodurch sie mit Stacheldrahtzäunen und ähnlichem in Berührung kommen, was sich auf die Haut auswirkt. „Man sieht auf einer Haut übrigens auch jeden Umgang des Bauers mit dem Tier. Man sieht, ob es mit der Mistgabel traktiert wurde und ob es sauber gewaschen wurde oder nicht. Man merkt sogar, wie viele Kälber eine Kuh geboren hat. Alles hinterlässt Spuren auf der Haut und hat im Endeffekt bei der Weiterverarbeitung auch Auswirkungen auf die Qualität der Produkte“, schenkt uns Vincenz-Lukas Einblick in die Materie und weiß: „Natürlich ist die Haut für einen Riemen nicht mehr verwendbar, wenn dort Schnitte vorgenommen wurden (z.B. bei einem Kaiserschnitt) oder auch wenn ein Metzger beim Auslösen der Haut Schnitte verursachen würde.“ Vor allem Josef schaut immer ganz genau auf die Qualität der Haut beim Aussortieren. Oft sind es kleine, versteckte Fehler, die den Unterschied machen. Eine Haut muss also sehr gut begutachtet werden, was viel Arbeit ist, denn eine einzige Roh-Haut hat zwischen fünfeinhalb und sechs Quadratmeter. Je nach Kund:innenwunsch wird das entsprechende Stück zugeschnitten und ausgewählt. „Verwendbar ist übrigens immer nur die Haut in der Länge der Kuh. Es kann nicht gestückelt werden. Es kommt also einfach auf die Größe der Tiere an, wie lange eine Rohware ist. Die Stärke und die Länge sind dabei die wichtigsten Kriterien für die Weiterverarbeitung“, erklärt Vincenz-Lukas. Ausschlaggebend für die Wahl der Gerber ist aber der Wunsch der Kundschaft. Diese kommt in die Gerberei und gibt an, welche Fettung sie haben möchte, welche Größe, welche Stärke usw. Die Aufgabe der Gerber ist es dann, eine passende Haut zu finden und diese entsprechend aufzubereiten. Die Gerberei Schatz hat für ihre Kund:innen eigene Rezepturen, um konstant dieselbe Qualität liefern zu können. Das zeichnet den Handwerksbetrieb in Pill aus. Hier kann bis ins kleinste Detail auf die Wünsche der Kund:innen eingegangen werden, um die Haut für diese persönlich aufzubereiten. „Wir bekommen von unseren Kund:innen Farb- und Qualitätsmuster für Stärke beziehungsweise Festigkeit. Darauf arbeiten wir dann hin. Unsere Kund:innen sind Schuh-, Reitsport-, Sattel- oder Gürtelhersteller:innen. Viele der Betriebe sind aus Tirol, einige aus dem EU-Ausland“, lässt uns der Fachmann wissen.

„Wer einmal Schatzleder hat, bleibt bei Schatzleder"

Die Familie hinter dem Betrieb

Im Jahr 1536 hat der Ururururgroßvater von Vincenz-Lukas die Firma bereits an diesem Standort gegründet. Der Gerberei-Betrieb wurde fortan jeweils an die Söhne weitergegeben. In der Generation von Vincenz-Lukas‘ Großmutter gab es keinen Sohn, also hat seine Oma die Firma übernommen und schließlich einen Gerber geheiratet – eine glückliche Fügung für das Familienunternehmen. Auch Vincenz-Lukas‘ Vater war Gerber und seine Tochter ist bereits ebenfalls wieder Gerberin. Das Ehepaar Marlies und Vincenz-Lukas, Tochter Shirin und Josef, ein Mitarbeiter sind im Betrieb tätig und machen das Team der Gerberei Schatz aus. Josef stellt die Farben ein, macht die Zurichtung, also quasi das End-Finish und den letzten Schliff der Leder. Shirin kümmert sich um den Nassbereich – bis zu Wet-End, ab da sind dann alle im Einsatz, wo sie gebraucht werden. Marlies erledigt die Buchhaltung, ist aber auch bei Maschinen im Einsatz genau wie Vincenz-Lukas selbst, der dort arbeitet, wo er gebraucht wird. Tochter Shirin ist bereits seit ca. 8 Jahren im Betrieb, bei ihr steht bald die Meisterprüfung an.

Die einzige Konstante im Arbeitsalltag von Vincenz-Lukas und seinem Team ist der gemeinsame Kaffee am Morgen. So starten alle mit Ruhe in den Tag und es wird besprochen, was ansteht. „Jeder Tag ist eine neue Herausforderung, denn niemand weiß genau, was morgen ist. Es kann zum Beispiel sein, dass man schnell zu Rohhauthändlern fahren muss, um Rohware zu sortieren. Morgens wird deshalb besprochen, was ansteht, ob es Sinn macht, gleich loszufahren oder besser erst am Tag danach. Der Tag verläuft dann selten so, wie er morgens besprochen wurde, aber das kennen wir schon alle und so bleibt der Alltag eine spannende Herausforderung. Über die Jahre haben wir alle gelernt, damit gut umzugehen“, erzählt Vincenz-Lukas.

Die Familie hinter dem Betrieb

Im Jahr 1536 hat der Ururururgroßvater von Vincenz-Lukas die Firma bereits an diesem Standort gegründet. Der Gerberei-Betrieb wurde fortan jeweils an die Söhne weitergegeben. In der Generation von Vincenz-Lukas‘ Großmutter gab es keinen Sohn, also hat seine Oma die Firma übernommen und schließlich einen Gerber geheiratet – eine glückliche Fügung für das Familienunternehmen. Auch Vincenz-Lukas‘ Vater war Gerber und seine Tochter ist bereits ebenfalls wieder Gerberin. Das Ehepaar Marlies und Vincenz-Lukas, Tochter Shirin und Josef, ein Mitarbeiter sind im Betrieb tätig und machen das Team der Gerberei Schatz aus. Josef stellt die Farben ein, macht die Zurichtung, also quasi das End-Finish und den letzten Schliff der Leder. Shirin kümmert sich um den Nassbereich – bis zu Wet-End, ab da sind dann alle im Einsatz, wo sie gebraucht werden. Marlies erledigt die Buchhaltung, ist aber auch bei Maschinen im Einsatz genau wie Vincenz-Lukas selbst, der dort arbeitet, wo er gebraucht wird. Tochter Shirin ist bereits seit ca. 8 Jahren im Betrieb, bei ihr steht bald die Meisterprüfung an.

Die einzige Konstante im Arbeitsalltag von Vincenz-Lukas und seinem Team ist der gemeinsame Kaffee am Morgen. So starten alle mit Ruhe in den Tag und es wird besprochen, was ansteht. „Jeder Tag ist eine neue Herausforderung, denn niemand weiß genau, was morgen ist. Es kann zum Beispiel sein, dass man schnell zu Rohhauthändlern fahren muss, um Rohware zu sortieren. Morgens wird deshalb besprochen, was ansteht, ob es Sinn macht, gleich loszufahren oder besser erst am Tag danach. Der Tag verläuft dann selten so, wie er morgens besprochen wurde, aber das kennen wir schon alle und so bleibt der Alltag eine spannende Herausforderung. Über die Jahre haben wir alle gelernt, damit gut umzugehen“, erzählt Vincenz-Lukas.

Tradition trifft auf Zukunft

Wie sehen handwerkliche Berufe in einer Zukunft aus, in der sich immer weniger Menschen beim Arbeiten die Hände schmutzig machen möchten? In einer Zeit, in der es heißt Home-Office statt persönlicher Kontakte mit anderen Menschen. Das sieht Vincenz-Lukas sehr kritisch. Er findet, es gibt nichts schöneres, als nach einem produktiven Arbeitsalltag erschöpft, aber glücklich ins Bett zu fallen. Auspowern muss er sich abends nicht mehr. Das hat er den ganzen Tag gemacht und dabei etwas erschaffen, das vielleicht einzigartig ist, das einen besonderen Kund:innenwunsch erfüllt. Das ist es, was seine Arbeit ausmacht und es ist ein richtig gutes Gefühl. Eine bessere Motivation für den nächsten Arbeitstag gibt es seiner Meinung nach nicht und das sollte auch jungen Menschen vermittelt werden: Diese Freude an der eigenen Arbeit und daran, mit seinen Händen etwas Wertvolles erschaffen zu können.

Seit Generationen eine verlässliche Partnerin

Die Sparkasse Schwaz ist seit vielen Jahren eine treue und verlässliche Partnerin der Gerberei Schatz in Pill. Bereits der Vater und auch der Großvater von Vincenz-Lukas waren Sparkasse-Kunden und wussten es stets zu schätzen, sich in finanziellen Belangen in jeder Hinsicht auf ihre Bank verlassen zu können. Dem Geschäftsführer ist es wichtig, zu betonen, dass es gerade für einen traditionellen Handwerksbetrieb heute unerlässlich ist, einen Finanzdienstleister an seiner Seite zu wissen, der einem auf Augenhöhe begegnet und an die Verwirklichung der Ziele und Träume von Unternehmer:innen glaubt. Genau so wie es bei der Sparkasse Schwaz gelebte Realität ist.

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Sabine

Text: ©️ Sabine Knapp (knappentext) Fotos: Sabine Knapp, Gerberei Schatz