Das geht unter die Haut
Wenn man darüber nachdenkt, dass die Rohware eines Gerbereibetriebs die Haut eines Tieres ist, könnte man annehmen, dass es Überwindung kostet, diese zu berühren. „Man darf sich das aber nicht so vorstellen. Es ist weder Blut noch sonstiges im Spiel. Das ist eine sehr saubere Angelegenheit in leicht weißer oder blauer Farbe. Die Haut ist auch schon recht trocken. So ähnlich wie ein Faserteppich“, erklärt uns Vincenz-Lukas. Die Rohware, wie sie die Gerberei einkauft, erfordert eine Bearbeitungszeit von mindestens vier bis sechs Wochen. Es ist also ein langer Zeitraum, bis das Produkt bei den Endkund:innen ist. Bei der vegetabilen Gerbung*, die von der Gerberei Schatz vorgenommen wird, werden die Gerbstoffe ganz langsam in die Haut eingearbeitet. Durch die verschiedenen Fette, die danach zugegeben werden, wird das Leder für den jeweiligen Zweck aufbereitet.
*Die Leder werden mit Rindenholzextrakt gegerbt, in denen keinerlei Schadstoffe enthalten sind. Der Extrakt, mit dem gegerbt wird, kommt von verschiedenen Baumrinden. Diese Stoffe stammen aus der Holzindustrie und werden aus Bäumen gewonnen, die für den Bau benötigt werden. Die Rinden davon werden ausgekocht und extrahiert.