Markus Kröll - a echter Zillertaler läuft nur nach oben

100 km auf dem Rad, ganz normal.

Als wir uns an diesem Mittwochvormittag treffen hat Markus Kröll bereits 100 km auf dem Radl absolviert und will danach noch zum Laufen. Ein ganz normaler Tag eben im Leben eines Leistungssportlers. Wir, das sind Markus Kröll und meine Wenigkeit, die sich heute getroffen haben, um ein bisschen über das Zillertal, das Laufen und Südafrika zu sprechen. Markus ist seit Jahren der Lokalmatador im Trailrunning und Mayrhofen Ultraks Ambassador.

50 ist das neue 30

Was treibt einen inzwischen fast 50-jährigen weiterhin an, sich fast jeden Tag so zu quälen? Dazu muss man genau 3 Minuten mit Markus Kröll reden und dieses Funkeln in den Augen sehen, sobald man sich seinen Lieblingsthemen widmet, dem Laufen und den Bergen.

Seit inzwischen 35 Jahren treibt er sich international auf Wettbewerben rum und hat x-tausend Kilometer in den Beinen. Er kannte Größen wie Kilian Jornet bereits bevor sie berühmt wurden, hängte auf dem Mozart 100 Pau Capell ab und Peter Habeler war sein großer Mentor. Schnell ist also klar, dass man es hier mit einem Bergverrückten im positivsten Sinne zu tun hat.

Dieses Jahr steht der Mayrhofen Ultraks bereits zum dritten Mal in den Startlöchern und Markus wird bei der 50 Kilometer Distanz wieder Stellung beziehen und durch die wunderschöne Bergwelt des Zillertals flitzen. Ob es am Ende ein Stockerlplatz wird oder nicht, ist bei diesem Naturerlebnis wohl eher nebensächlich. Nichts desto trotz sind Motivation und Vorfreude spürbar als wir über das Event reden.

Markus Kröll
„Wer schneller läuft darf länger schlafen“ - Laufweisheit

Mayrhofen Ultraks

„Aktuell stehe ich jeden Morgen um 4 Uhr auf, fahre jeden Tag so um die 100km mit dem Rad und bin natürlich so oft es geht in den Bergen. Morgen fahre ich zusammen mit Flo Neuschwander für ein paar Tage nach Leogang zum Laufen, da freu ich mich schon sehr drauf. Noch mehr freue ich mich aber, wenn es im September wieder los geht und wir mit dem Ultraks ein Weltklasse Rennen ins Zillertal holen. Ich bin auf allen Kontinenten gelaufen, aber eines kann ich zu 100% sagen, bei keinem Event habe ich so viel Emotionen, Leidenschaft, Qualität und Spaß erlebt wie hier in Mayrhofen. Absolute Ganslhaut wenn man in der Hauptstrasse durchs Ziel läuft und alle Freunde und Familie einen nochmal anfeuern“, erzählt mir Markus Ende Juni in Mayrhofen. Das Zillertal ist seit sehr langer Zeit das Zuhause des gebürtigen Eisenstädters und allein die Menge an Leuten, die ihn während unseres Gesprächs grüßen, lässt darauf schließen, dass Markus hier richtig tief verwurzelt ist. Ich frage Ihn wo er sich denn noch vorstellen könnte zu leben, wenn es das Zillertal nicht gäbe. „Man müsste auf jeden Fall die Berge aus dem Fenster sehen können“, sagt er. Wie zum Beispiel in Südafrika. Dort war er bereits einige Male für Wettbewerbe und kennt das Land somit ganz gut. Die Trails liegen am südlichsten Punkt Afrikas immer perfekt zwischen dem Meer und den Bergen, ein perfekter Ort für Trailrunner also.

Trailrunning, das

Trail bedeutet übersetzt so viel wie Spur oder Pfad. Und Pfade findet man überall. Egal ob Wald-, Wiesen- oder Forstwege, in der Natur kann man sehr vielfältig unterwegs sein. Prinzipiell gilt alles als Trail, was kein befestigter oder gekennzeichneter Fußweg ist. In dem Moment, in dem der Straßenläufer den Gehsteig verlässt, wird er zum Trail Runner. Die Königsdisziplin ist der Lauf auf technischen Steigen in den Bergen.

Neben dem Trailrunning gibt es dort natürlich auch eine sehr aktive Surfgemeinschaft. Er selbst stand schon ein paar Mal auf einem Surfbrett würde sich aber als Anfänger bezeichnen. Er erinnert sich, dass er bei einem der Läufe in Südafrika ein paar Surfer im Meer gesehen hat und unweit davon ein paar weiße Haie. Auf die Nachfrage ob das nicht gefährlich sei, wurde ihm versichert, dass es mehr Lawinenopfer als Haiunfälle gibt. Surfen wollte er an diesem Tag dann doch lieber nicht, und behielt die Laufschuhe an.

Am wohlsten fühlt sich der Restaurator-Meister nach wie vor in seinen Laufschuhen. Apropos Laufschuhe, wie viele Laufschuhe hat eigentlich so ein Athlet wie Markus Kröll?

„zu viele… gerade heute hat mir Salomon wieder ein neues Paar geschickt. Die Entwicklung im Bereich der Trailrunning Schuhe ist wahnsinnig innovativ und ich bin jedes Jahr aufs Neue überrascht, was sich die Hersteller einfallen lassen um das Erlebnis Trailrunning für uns Läufer angenehmer zu machen.“

Faszination Trailrunning

Hast Du vielleicht noch ein paar Tipps für unsere Leser*innen, die mit dem Trailrunning beginnen wollen?

  • Kauft euch gute Schuhe
  • Übertreibt es am Anfang nicht
  • Wenn ihr das Ende eines Anstieges nicht sehen könnt, geht lieber anstatt zu laufen
  • Holt euch eine gute Versicherung, wenn ihr in den Bergen unterwegs seid

Ich bin mir sicher, dass wir in den nächsten Jahrzenten noch sehr viel von diesem sehr sympathischen und bodenständigen Ausnahmesportler hören werden.

Vielen Dank für deine Zeit Markus und alles Gute weiterhin!

Markus
Markus
Laufen ist wie...
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